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Drei Metzger und eine Bank

Veranstaltungsreihe zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde in Schwelm

Bis zu Beginn des Regimes der deutschen Nationalsozialisten gab es auch in Schwelm eine jüdische Gemeinde. Die pittoresken bergischen Gebäude in der heutigen Altstadt um den Immanuel-Ehrlich-Platz in Nachbarschaft der einstigen Schwelmer Synagoge in der Fronhofstraße sind noch heute stille Zeugen ihrer Existenz. Beginnend mit den Chanukka-Fest, dem jüdischen Lichterfest kurz vor Weihnachten wird es in Schwelm bis Februar 2023 verschiedene Veranstaltungen geben, die auf das Leiden und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung durch die Nazis hinweisen oder auch an das jüdische Leben und die jüdische Kultur erinnern.

Jüdische Synagoge in der Schwelmer Fronhofstraße
Jüdische Synagoge in der Schwelmer Fronhofstraße

Sonntag 18.12.2022 / 11.00 Uhr

Vernissage im Haus Martfeld zur Eröffnung des Konfessionen-Kabinetts

aus Anlass des Chanukka-Festes, des jüdischen Lichterfestes

mit "1001 Lights -Multichannel-Videoinstallation" präsentiert von TANZRAUSCHEN und
Stadtspaziergang, organisiert von der AG Lokalgeschichte/ Stolpersteine des Märkischen Gymnasiums, Schwelm

 

Ab Sonntag 18.12.2022

1001 Lights – Multichannel-Videoinstallation

in den Abendstunden im Schaufenster der spinnereischwelm
Kooperation Mouvement Perpétuel, Montréal, spinnereischwelm und TANZRAUSCHEN Wuppertal

„Jeden Freitagabend, kurz vor Sonnenuntergang, zündete sie die Schabbatkerzen an. Obwohl sie keine offenkundig religiöse Frau war, war ihr diese Tradition sehr wichtig … Ich glaube, es war für sie eine bedeutsame Meditation und ein Moment der Erneuerung.“ (Philip Szporer)

Die zum Innehalten einladende Installation von Mouvement Perpétuel aus Kanada bezieht sich auf das jüdische Leben, ist darüber hinaus jedoch für alle Bevölkerungsgruppen attraktiv. Sie stellt Fragen nach dem Ritual: Was gibt es uns? Was sind für uns besondere Momente? Was bedeutet Kerzenlicht? Wann zünden Menschen Kerzen an? Was bedeuten ritualisierte Bewegungen? ... Die Arbeit erzeugt Stille, fordert zu Reflexion, Besinnung und Verbundenheit auf.

Die 15-minütige Videoinstallation läuft im Loop (Dauerschleife) und arbeitet mit den Mitteln der Videokunst und der Choreographie. Dabei werden choreografierte Bewegungen von professionellen Tänzerinnen ebenso wie die ritualisierten Handbewegungen der praktizierenden Frauen (Non-Professionals) verarbeitet.

 

Montag 9.1.2023 bis Freitag 3.2.2023

Ausstellung „Die Kinder vom Bullenhuser Damm“

Märkisches Gymnasium Schwelm in Kooperation mit der Vereinigung aus Hamburg

Ausstellung „Die Kinder vom Bullenhuser Damm“

Die Ausstellung „Die Kinder vom Bullenhuser Damm“ erzählt die Geschichte von 20 jüdischen Kindern, die als medizinische Versuchsobjekte missbraucht wurden. Sie wird vom 9. Januar bis zum 3. Februar im Atrium des Märkischen Gymnasiums Schwelm zu sehen sein und ist für die Öffentlichkeit immer mittwochs in der Zeit von 13:15 Uhr bis 14:15 Uhr nach vorheriger Anmeldung zugänglich. In dieser Zeit wird - wenn erwünscht - auch eine Führung angeboten.

Vorherige Anmeldung unter bu@mgs-mail.de notwendig.

 

Freitag 27.1.2023 // 15:00 Uhr

Holocaust-Gedenktag am Gedenkstein in der Südstraße 7

Eine Veranstaltung der Stadt Schwelm mit Bürgermeister Stephan Langhard unter Beiteiligung der AG Stolpersteine des Märkischen Gymnasiums Schwelm.

Samstag 28.1.2023 // 20:00 Uhr im Musiksaal von Haus Martfeld

Konzert mit dem Judith Genske Trio

Tickets im Vorverkauf 18,- € / 12,- € erm. // Tickets online auf wuppertal-live.de
und im Vorverkauf bei Bücher Köndgen Schwelm
Tickets an der Abendkasse 20,- € / 15,-  € erm.
präsentiert von TANZRAUSCHEN aus Wuppertal

„Verwehte Lieder“ – Chansons und Lieder der 1920er und 30er Jahre

Judith Genske
Judith Genske

Das Judith Genske Trio präsentiert Lieder verfolgter Chanson-Komponisten und Texter, deren Kunst von den Nazis als "entartet" verfemt wurde. Melancholisch, ironisch, politisch pointiert, temperamentvoll und immer melodisch schmelzend geht es bei Friedrich Hollaender, Erich Kästner, Kurt Weill, Brecht und Georg Kreisler um moderne Frauen, um Sehnsüchte, Wünsche, Tränen und das Rettende der Liebe. Die Arrangements geben den Liedern das zurück, was sie in ihrer Zeit hatten: Direktheit, Modernität und Überraschung.

Judith Genske, Gesang, André Enthöfer an den Klarinetten und Oliver Taupp am Klavier

Mehr Informationen


Das Konzert „Verwehte Lieder“ des Judith Genske Trios wird exklusiv unterstützt durch die Lederer GmbH, Ennepetal

Lederer Logo

Sonntag 5.2.2023 // 16:00 Uhr

„Die Kinder vom Bullenhuser Damm“
Katalogvorstellung, Kaffee und Gespräch

Nicole Mattern, vom Verein Kinder vom Bullenhuser Damm e. V. aus Hamburg

Stadtbücherei Schwelm, Hauptstraße 9-11

Kooperation Märkisches Gymnasium Schwelm, TANZRAUSCHEN Wuppertal und Vereinigung der der Kinder vom Bullenhuser Damm e. V., Hamburg

Die Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm e. V. setzt sich seit mehr als 40 Jahren für die Erinnerung an die Ermordung von 20 jüdischen Kindern und 28 Erwachsenen ein und organisiert jährlich eine öffentliche Gedenkfeier für die Familienangehörigen. An den 20 Kindern wurden von den Nazis „medizinische" Experimente durchgeführt, bevor sie kurz vor Kriegsende im Keller der Schule Bullenhuser Damm ermordet worden sind. Die Wanderausstellung der Vereinigung ist vom 9. Januar bis zum 3. Februar im Märkischen Gymnasium Schwelm zu sehen. Nicole Mattern, Vorsitzende der Vereinigung, berichtet von ihrem Kontakt zu den Familienangehörigen der Kinder, die heute in vielen Ländern der Erde leben.

Der Katalog zur Ausstellung wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Wilhelm-Erfurt-Stiftung.
 


In den Gebäuden um den Immanuel-Ehrlich-Platz waren zu Zeiten der jüdischen Gemeinde in Schwelm drei Metzger und eine Bank ansässig.

Das Programm ist in Gemeinschaft von Haus Martfeld, von Frau Dr. Jäger, der Stadt Schwelm, der Stadtbücherei Schwelm, Frau Arnold, der AG Lokalgeschichte/ Stolpersteine des Märkischen Gymnasium, Frau Buetz, mit der Vereinigung der Kinder vom Bullenhuser Damm e. V. aus Hamburg, Frau Mattern, TANZRAUSCHEN e. V. aus Wuppertal und der spinnereischwelm entstanden. Herzlichen Dank an die Akteure!

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